Unaufhaltsam schreitet der technische Fortschritt voran. Was gestern noch der "dernier cri" war, von allen Hühnern auf dem Hof gackernd bewundert, danach kräht heute mehr kein Hahn. Dabei gab es manche Dinge, die eigentlich so, wie sie waren, ganz gut waren.
Benzinbeständiger Benzinschlauch zum Beispiel.
Der Fortschritt aber - wie der Name sagt - schreitet fort, nichts darf bleiben, wie es war, und so beschert er uns als neueste Errungenschaft den nicht-benzinbeständigen Benzinschlauch. Der funktioniert folgendermassen.
Vor einem Jahr - ich weiss es noch, als wäre es gestern gewesen, denn in meinem Alter (dem Alter eben, in dem man beginnt den Fortschritt zu verfluchen) vergeht einem die Zeit immer schneller und das schon weit Zurückliegende steht mir deshalb oft klarer vor Augen als die trübe Gegenwart - vor einem guten Jahr also kaufte ich beim Autoteilehändler 4 Meter 8er Benzinschlauch. In der Hoffnung, damit für den Rest meiner Schraubertage benzinschlauchmässig ausgesorgt zu haben. Ausserdem war das Zeug nicht gerade billig.
Sah aus wie Benzinschlauch, roch wie Benzinschlauch, war gewebeummantelt wie Benzinschlauch. Frohen Mutes hab' ich damit eine meiner Guzzis, die gerade aus irgendeiner Totalzerlegung (weswegen, hab' ich vergessen..1)wiederauferstand, neu verschlaucht. Sicherheitshalber, die alten Schläuche waren schon ein wenig steif. Der Benzinschlauch war, wie oben gesagt, mit irgendeinem Gewebe umstrickt. Jeder Schrauber kennt das: an dem Schnittstellen, unter den Schlauchschellen, die die Schläuche an die Rohrstutzen von Tank und Vergasern fesseln, franst die Sache rasch aus. Zumal, wenn man öfters mal - und bei Guzzi muss man öfters mal - zum Zwecke der Behebung kleinerer Unstimmingkeiten oder wegen mittelschwerer Umbauarbeiten die Sache wieder auseinandernehmen muss.
Die Fransen fingen irgendwann an, mich zu nerven. Fransen gehören an einen Chopper, nicht an einen Cafe-Racer. Ausserdem fand ich per Zufall bei Hein Gericke jene wunderhübschen, winzigklein-chromfederdrahtig leichten ringförmigen Schlauchclipse, wie die Japse sie an ihren Krädern verbauen - viel eleganter als die elenden Schlauchschellen. Also hab' ich die Gewebehülle von den Benzinschläuchen abgepuhlt, dadurch wurden sie auch etwas dünner, und die schicken Japsenclipse passten hervorragend.
Dann hatte ich noch diverse andere ausgezeichnete Schnapsideen, wie etwa den Einbau einer Forcelle-Italia-Gabel samt Fontanadoppelduplexviernockenrenntrommelbremse, und wunderbarerweise wurde das alles noch vor Ende der Saison fertig. Ich bekam sogar noch 1500 weitgehend problemlose (von dem Beinahe-Verlust der Bremsanker mal abgesehen...) Kilometer auf meinen endgeilen Cafe-Racer gepackt.
Gestern hab' ich die Mücken abgewischt, das Schätzchen geputzt, schnell noch ein paar stählerne Distanzbuchsen für die Vorderachshalterung gedreht (denn die aus Alu waren nach den 1500 km doch schon ziemlich zerdrückt..) und bin dann, um sie vor dem endgültigen Einmotten noch mal warm zu machen, ein paarmal um den Block gefahren. Die Benzinspur, die sie hinter sich herzog, hab' ich erst beim Wiederabstellen im Hof bemerkt.
Was macht der erfahrene Guzzist? Richtig, er verflucht die Firma Dell'Orto, dreht die Benzinhähne zu, holt sich einen 14er Schlüssel, eine Spitzzange und die Ersatzschwimmerkammerventile (immer in Reichweite). Er entfernt die Schwimmerkammern mit dem Schraubenschlüssel, die Schwimmer mit der Spitzzange, und die Schwimmerkammerventile mit dem Geschick, das den erfahrenen Schrauber immer wieder zum Gegenstand der Bewunderung der weniger Bewanderten werden lässt, wobei ihm das Schwimmerkammerventil in den Gulli fällt, über dem das Krad geparkt war. Glücklicherweise guckte grade kein Schwein. Sofern man Ersatzschwimmerkammerventile besitzt, ist das alles kein Problem, vorausgesetzt, sie stammen von einem Dell'Orto PHF 38-Vergaser. Die, die ich besass, stammten von einem 32er. Naja, es naht ja ohnehin die kalte, regenreiche Jahreszeit, und ein gründlich gereinigter Gulli mit sauberem Sinkkasten trägt sehr zur Zierde des Hinterhofes bei.
Nein, ich werde jetzt nicht von den Dingen berichten, die man im Sinkkasten eines Gullis findet, allerdings weiss ich jetzt, wo die Mäuse und die Nestlinge der Singvögel, die unser Kater in grosser Zahl erlegt, aber nicht auffrisst, enden. Das Schwimmerkammerventil lag ziemlich obenauf ... und sah eigentlich, trotz seines kurzfristigen Aufenthaltes im Hades, ziemlich gut aus. Ich beschloss, es "Orpheus" zu nennen. Nach der Reiningung passte der zapfenförmige "Orpheus" leicht saugend und perfekt abdichtend in sein röhrenförmiges Gegenstück unten am Vergaser, genau zwischen den beiden Schenkeln, die die Achse des Schwimmers halten. Ich nannte den Vergaser daraufhin "Eurydike", denn die griechische Mythologie ist voller genitalischer Sauereien. Wusstet ihr zum Beispiel, wie der Minotaurus gezeugt ... nein, das ist eine ganz andere Geschichte.
Also Schwimmer samt Ventil eingebaut, hochgedrückt, Benzinhahn auf ... und, wie spätestens seit dem ersten Absatz klar sein sollte: die Brühe lief aus mehreren Bruchstellen im Benzinschlauch heraus. Die freundlichen Kawasaki-Schrauber in der Nachbarschaft waren an jenem Samstag aber auch am Basteln, freundlicherweise überliessen sie mir ihre (japanischen, nicht gewebeummantelten) Benzinschlauchreste, mit denen ich die Guzzi dann neu verschlaucht habe.
Es wäre schön, wenn man die Geschichte jetzt mit irgendeiner Moral abschliessen könnte. Etwa so:
"Und die Moral von der Geschicht'? Entfern' die Hüll' vom Schlauche nicht!"
Aber ich glaube, dass das eine (das Fehlen der Gewebeummantelung) mit dem anderen (den vielfachen Schlauchbrüchen) nichts zu tun hat. Vielleicht war's wirklich eine schlechte Charge. Oder es liegt an diesem Bleiersatz, den ich seit Jahren in den Tank schütte. Oder das Benzin hat sich geändert -- es stimmt mich in diesem Zusammenhang bedenklich, dass auch die (erst zwei Jahre alten) Gummiansaugstutzen an der Guzzi lauter kleine Risse aufweisen. Keine Moral also -- ach, doch, eine fällt mir doch ein:
"Wühlst Du durch den Gulli-Mansch - Du, trage lieber Gummihandschuh'!"
Fussnote 1 Nein, das ist eine Lüge. Ich hab' es nicht vergessen. Ich wollte es vergessen. In meinem Alter verdrängt man gerne die unangenehmen Wahrheiten über die Unzulänglichkeiten, die einem selbst und den geliebten Dingen, mit denen man sich ein Leben lang umgeben hat, anhaften.
Die Guzzi war nämlich kurz vor der Totalzerlegung, von der oben die Rede war, aus einer dieser vorangehenden Totalzerlegung (weswegen, hab' ich vergessen...) auferstanden, und hinterher zwitscherte die Kupplung. Wie ein Kirschbaum voller geiler Amseln im März - einkuppeln: es zwitschert. Auskuppeln: Ruhe. Das Geräusch (es übertönte selbst das Grollen der Lafranconis) ging mit dermassen auf die Nerven, dass ich mich nochmal bis zur Kupplung vorschraubte. Die sitzt, wie man weiss, bei der Guzzi mitten im Herzen des Antriebsstranges - mit anderen Worten: alles muss aueinander.
Die Kupplung war in Ordnung. Kunststück: sie war ja auch neu. Als ich alles resigniert schon wieder zusammenbauen wollte, fiel mir auf, dass ich es offensichtlich bei der Totalzerlegung, die dieser voranging (weswegen, hab' ich vergessen..) unterlassen hatte, die Passbuchsen, die das Motor- und das Getriebegehäuse gegeneinander zentrieren, wieder einzubauen. Mit anderen Worten: die Kurbelwelle und die Getriebeeingangswelle fluchteten nicht. Dann hab' ich bei Stein-Dinse die (in meinem Chaos nicht mehr ausffindbaren) Passbuchsen bestellt, vier Monate auf sie gewartet, und mir dann eine Drehbank gekauft und sie selbst gemacht.
From: Wolfram Heinrich Subject: Re: Studienanfaenger beherrschen Schulminister-Planschreibung nicht Newsgroups: de.etc.sprache.deutsch Date:Sun, 23 Oct 2005 19:29:16 +0200 Message-ID: <13i53ilj1jihi$.dlg@theodor-rieh.de>
>> Wir kaufen jeden Morgen beim gleichen (vom Weg einzig gangbaren) >> Bäcker 20 Brötchen. Es gibt eigentlich keinen Tag, an dem in der >> Tüte wirklich genau 20 Stück sind.
> Das ist allerdings krass.
In der Tat.
Folgendes hat sich im Jahre 1999 zugetragen: Bei einem Bio-Friseur habe ich zwei Fläschchen Haarkur und zwei Tuben Mandelcreme gekauft. Fräulein Klaudia, mit "K", so stand's auf einem Schild auf ihrer Brust, gab mir das Gewünschte, nahm sich dann ein Rechnungsformular und schrieb darauf "2 x 13,50 DM" und akkurat darunter nochmal das Gleiche. Dann holte sie sich den Taschenrechner, um die Gesamtsumme auszurechnen. Ich sagte ihr noch vor dem ersten Tastendruck, daß die Gesamtsumme 54,- DM betrage, wedelte schon mit einem 50-DM-Schein und einer Fünfmark-Münze herum. Sie aber hörte es entweder nicht oder ließ sich nicht davon beeindrucken, drückte auf die "="-Taste und verkündete frohgemut, die Gesamtsumme betrage 66,- DM. Ich widersprach und beharrte auf meinem Rechenergebnis, worauf sie den Taschenrechner erneut traktierte und dann - nach durchaus bemerkenswert langer Zeit für eine so einfache Operation - verkündete, ich hätte 63,- DM zu bezahlen. Eine Kollegin hatte inzwischen mit halbem Ohr unseren Disput mitbekommen, riet Fräulein Klaudia, sie solle doch den Taschenrechner nehmen, worauf diese erwiderte, das habe sie schon, der sei aber offensichtlich kaputt. Sie nahm sich also einen Stift und rechnete die Summe von Hand aus und kam diesmal auf kühne 36,- DM. Das war mir zwar recht, ich wollte aber niemand betrügen und beharrte auf 54,- DM. Sie nahm sich die Rechnung nochmal vor, kam jetzt auf 34,- DM und diesmal gab ich nach. Sie würde 34,- DM in die Registrierkasse tippen, der Betrag würde also stimmen, die Differenz von 20,- DM ginge demnach zu Lasten der Firma und die würde dies verschmerzen. Ich steckte die Fünfmark-Münze also diskret weg und gab ihr die Fünfzig Mark zum Wechseln. Sie griff in die Kasse und gab mir 26,- DM zurück. Einen Moment lang spielte ich mit dem Gedanken, die damit zusätzlich geschenkten 10,- DM auch noch einzustecken, dann aber siegte die Überlegung, daß diesen Fehlbetrag wohl das Fräulein Klaudia oder die Gesamtheit der Angestellten ausgleichen würde müssen, weil in der Kasse ja 34,- DM eingetippt waren.
Es glaube keiner, ich hätte diese Geschichte erfunden.
Betreff: Re: Betriebseinstellung wg Herbst auf der KBS 458 Wuppertal-Remscheid-Solingen-Ohligs Absender: Christian Lorch Datum: Sun, 23 Oct 2005 14:53:25 +0200 Newsgruppe: de.etc.bahn.eisenbahntechnik
Matthias Dingeldein wrote:
> Matthias Warkus schrieb: > >> Am Fri, 21 Oct 2005 22:25:32 +0200 schrieb Bjoern Schliessmann: >>> jede Verspätungsdurchsage mit einem >>> dahingesabbelten unehrlichen, fast selbstverständlichen >>> "wirbiddnumihrverständnisvielendank" endet, >> >> Wie hättest du's denn gerne? Soll da ein Bahnmensch persönlich die >> Hand jedes Betroffenen auf dem Bahnsteig schütteln, damit man in >> seinem Auge die Träne quellen sieht? > > Nein, einfach nur halt ehrlich statt aufgesetzt. Also statt > "Sehr geehrte Damen und Herren, wegen einer Verzoegerung im > Betriebsablauf wird sich die Abfahrt des Zuges 4711 von Koeln ueber > Riechau nach Duftingen vsl. um 10 Minuten verzoegern. Wir bitten um Ihr > Verstaendnis." > zum Beispiel > "Werte Fahrgaeste Richtung Duftingen, der Zug 4711 hat derzeit 10 > Minuten Verspaetung, wir bemuehen uns, die Verspaetung zu reduzieren > und bitten um Entschuldigung" > oder > "bingbong Durch eine Stoerung an $KOMPONENTE hat sich der Zug 4711 > nach Duftingen eine Verspaetung von 10 Minuten eingehandelt. Wir bitten > um Ihr Verstaendnis." > oder > "Achtung an Gleis 5, wegen schwieriger Schienenverhaeltnisse konnte Zug > 4711 nach Duftingen seine Fahrzeiten leider nicht einhalten und ist > derzeit etwa 10 Minuten verspaetet. Um die Verspaetung trotzdem so > gering wie moeglich zu halten bitten wir Sie, sich moeglichst > gleichmaessig auf alle Tueren des Zuges zu verteilen und danken fuer > Ihre Mithilfe bei der zuegigen Abwicklung des Fahrgastwechsels". > IMHO hat fast jeder Verstaendnis fuer Verspaetungen, wenn er mitkriegt, > dass die Eisenbahner ihr Moeglichstes tun; automatisierte Ansagen oder > vorgeschriebene Wortlaute sind da nicht unbedingt hilfreich.
da hab ich in Ulm vor Jahren (zur Zeiten der brennenden 103-er mal etwas recht schönes erlebt:
zu erst die Standardansage: Wegen einer Betriebsstörung hat der IC/EC von Stuttgart nach München blabla Verspätung. Bitte weichen sie auf den nachfolgenden ICE Richtung München aus...
ein paar Minuten später die Ansage, dass der IC/EC nun nicht ein paar Minuten sondern 20-30min Verspätung habe und man ohne Aufpreis den ICE benutzen solle.
Kurz Zeit später etwa in der Art.
Verehrte Fahrgäste (es war kalt und regnerisch), leider können Sie auch nicht mit dem ICE fahren, hab ich ganz vergessen, da der ja hinter dem IC/EC festhängt, tut uns echt leid. Das einzige, was wir grad machen können haben wir bereits gemacht, eine Ersatz-103 ist auf dem Weg um den Zug von der Steige zu bekommen. Übrigens kommt die Verspätung daher, dass die Lok des IC/EC gebrannt hat und fahruntüchtig ist. Es ist aber niemand zu Schaden gekommen!
wenige Minuten später. Verehrte Fahrgäste, ach scheisse, die Ersatzlok ist auf dem Weg dorthin auch liegengeblieben. Wir denken nach, was wir jetzt machen können... Bis dahin kommen sie doch vom Bahnsteig ins Gebäude, da ist es wärmer, wir informieren sie rechtzeitig vor Ankunft irgendeines Zuges.
bissl später: Achtung eine Durchsage: es tut uns allen echt leid, aber die Strecke Stuttgart-Ulm ist momentan wegen der liegengebliebenen modernen Loks komplett blockiert. Wir rufen mal bei den Dampflokfreunden an, ob die ne Dampflok übrig haben und sie übermorgen einsatzbereit ist...
bissl später: die fleissigen Fahrgäste haben den kaputten IC/EC nun in den nächsten Bahnhof geschoben, dankeschön. Dafür dürfen sie jetzt im ICE Richtung München weiterfahren. Der Zugchef hat uns aber darüber informiert, dass der Zug recht voll ist, aber der ICE danach steht ja auch schon dahinter, wenn sie im ersten keinen Platz mehr bekommen, der zweite kommt gleich und brennende ICEs sind mir unbekannt..
...usw.
Verehrte Fahrgäste an Gleis x, endlich ist der Mist vorbei, wir haben einen Zug an ihren Bahnsteig gebracht, steigen sie ein und wir hoffen, sie kommen trotzdem mal wieder vorbei. So etwas wie heute macht uns auch keinen Spaß.
Wie oft hat da der halbe Bahnsteig gelacht und natürlich haben wir uns geärgert aber durch die menschliche Art wurde es ertragbar.
Automatische Ansagen über die nächsten Reisemöglichkeiten meinetwegen, aber für Entschuldigungen braucht es IMHO immer eine persönliche Person, die persönlich Informationen weitergibt
From: Hans-Jürgen Meyer Newsgroups: de.alt.fan.aldi Subject: Re: Nachfolger von "alte Frau mit Kleingeld"
Matthias Kövér schrieb: > Hallo, > ich bin heute auf den legitimen Nachfolger der berühmten "alten Frau mit > Kleingeld" gestoßen. Es ist die "alte Frau mit 6 EC-Karten". Sie hat alle > probiert und zu keiner wußte sie die richtige PIN. Begonnen hat sie > übrigens mit der VISA-Gold > Lass mich raten: Bezahlt hat Sie dann doch mit Kleingeld... Und als Du an der Reihe warst, genau da war die Kassenrolle alle. Und die Kassiererin war neu und bekam das nicht sofort hin. Nachdem dieses Problem gelöst war stellte Sie fest, das der von Dir zu kaufende Artikel keinen Barcode hat. Dummerweise war die Helpline am Telefon grad für kleine Mädchen. Dann hat Sie sich natürlich noch vertippt und musste einen Storno machen. Bei der Kreditkartenzahlung Deinerseits war dann zu allem Überfluss auch die Papierrolle dieses Gerätes zu Ende. Aber auch das hast Du wie ein Mann getragen. Der flüchtige Blick auf den Beleg liess Dich dann jedoch leicht erstarren. Da war doch ein Preis deutlich zu hoch! Dies verschaffte Dir noch das Vergnügen die nette Dame am Kundenservice kennenzulernen. Nach einigen Papierkram hast Du dann noch 1,51 Euro rausbekommen - in Kleingeld für das nächste mal. Och Mönsch, hättest Du doch lieber am Parkautomaten für 60 Minuten mehr gezahlt - dann hättest Du die 15 Euro Verwarungsgeld jetzt nicht überweisen müssen .
: ... mehr als genug. Ein Weibchen ist schlimmer zu administrieren als : eine riesige, heterogene EDV-Landschaft
Meine Guete, frau koennte meinen, du seist Windows-Admin... Stell dich nicht so doof an: Hier gelten die gleichen Regeln wie immer:
RTFM: Kauf dir ein gutes Buch ueber Frauen. Wenn du es nicht verstanden hast, lies es nochmal. Dann suchst du dir eine einfache Frau und uebst die Praxis. Es klappt immer noch nicht ? Nun - dann hast du nicht genug gelesen, lies weiter. Du weisst doch, wie man ein guter Hacker wird ?
Du weisst nicht, was RTFM heisst ? Read that female manual!
Ansonsten: Was antwortest du, wenn jemand rumlementiert, ein UNIX sei schwer ? Es ist nicht schwer - nur waehlerisch mit denen, die es benutzen duerfen. Na also. Damit kommen wir weiter. Lamentier also nicht rum, das Frauen schwer zu administrieren seien - sie sind nur waehlerisch mit ihren Admins. Und wenn dir das immer noch zu schwer ist, kommen wir wieder zu Punkt 1: RTFM. Es gibt genuegend Manpages (was meinst du, wieso das MAN-page heisst?) ueber Frauen und wie man sie behandelt.
"Aber bei meinem Weibchen war keine Dokumentation dabei" - Nun, sicher kannst du mit einem Buchladen (es gibt auch maennliche Buchhaendler und Buchlaeden, die auf Maennchen spezialisiert sind) umgehen. Alternativ findest du auch im WWW unendlich viel Dokumentation.
Ansonsten stehen dir unterschiedlichste Distributionen an Weibchen zur Verfuegung - vielleicht uebst du erstmal mit einem einfachen Weibchen, das deinem Schwierigkeitsgrad entspricht. Irgendwann kannst du -genau wie in der UNIX-Welt - von Pico auf vi umsteigen. Irgendwann - nach einigen Einstiegshuerden - aber hier gilt RTFM - kannst du sicher auch mit einem schwierigen Weibchen genauso gut umgehen wie mit deinem Pillermann und wirst die Leistungsfaehigkeit und Flexibilitaet eines komplexen Weibchens zu schaetzen wissen.
"Aber mein Weibchen spricht eine mir fremde Sprache" - Nun du willst Weibchen - du kriegst Weibchen! Lern ihre Sprache - oder wartest du auch, bis jedes UNIX-Buch auf deutsch als Comic erschienen ist ? Auch hier gilt: RTFM.
"Gibt es Weibchen auch fuer Einsteiger mit GUI?" Doch natuerlich, es gibt auch ganz einfache Weibchen, aber willst du verdammt nochmal was lernen oder willst du, das alle deine Freunde ueber dich und dein Weibchen lachen, weil du nicht mal in der Lage warst, dir ein Weibchen zu besorgen, das es auch gerne bei dir bleibt ?
"Aber es gibt doch keine Support fuer Weibchen!" Doch, Zuckerschnecke, den gibt es. Du hast Tausende von engagierten anderen Maennern, die diese Huerde schon genommen haben, die dir gerne weiterhelfen, nachdem du die DOkumentation gruendlich gelesen hast und dann noch Fragen hast, weiterhelfen. Du wirst dich aber zunaecht selbst damit auseinandersetzen muessen. Fuer Einsteiger gibt es total gute Weibchen-Usergroups in jeder groesseren Stadt, wo du dich einmal die Woche mit anderen Maennchen treffen kannst und ueber die ersten Schwierigkeiten im Umgang mit deinem Weibchen sprechen kannst.
"Andere haben viel bessere Hardware an ihrem Weibchen!" Die Administration des Weibchens ist entscheidend, nicht ihre Ausbaustufe. Man kann mit sehr unauffaelligen Weibchen eine tolle Beziehung haben, wenn man richtig und versiert damit umgeht.
"Aber ein Weibchen benoetigt soviel Pflege!" Nun - was erwartest du von moderner, komplexer Hardware und einem intelligenten Betriebssystem ? Das es "quieck" macht und in der Ecke steht ? Nein. Du willst Spass haben, Herausforderung, richtig was zu tun, und dich anstrengen und deinen Verstand herausgefordert wissen. Na also. Was beklagst du dich dann ?
"Einmal im Monat ist mein Weibchen so komisch!" Ok, das ist ein Problem, aber auch damit kann man als versierter Admin umgehen, wenn man sich vorher ein wenig informiert hat und einem sein Weibchen ein bisschen MUehe wert ist - dein Weibchen wird es dir mit umso besserer Leistungsfaehigkeit danken und besonders anschmiegsam und freundlich sein. Sicher stimmst du mir zu, das auch eine erstklassige Workstation einfach Pflege braucht.
Schoenen Tag auch!
Das Weibchen von Ash.
Susanne "Schatz, dein Perl sieht nicht grad umwerfend aus" Schmidt
From: Hagen Wiest Subject: Damit ihr alle mal bescheid wisst - Die Geheimnisse der Maenner-WG Newsgroups: de.alt.wg-geschichten Message-ID: <19990825.19243430@wh4-331.st.uni-magdeburg.de>
Die Geheimnisse der Männer- WG
Nach der Geburt muß der Mann noch genau zweimal in seinem Leben einen wärmenden, schützenden Schoß verlassen. Das erstemal, wenn er sein Kinderzimmer räumt. Das zweitemal, wenn er seine kuschelig-miefige Junggesellen-WG verläßt, um mit einer Frau zusammenzuleben. Für viele Männer ist dieser Schritt das wahre Geburtstrauma. Denn die Männer-WG ist ein friedlicher, idyllischer Ort, eine arkadische Landschaft aus verstreuten Tennissocken, Bundesliga-Stecktabellen, getrockneten Zimmerpalmen und Sophie-Marceau-Plakaten. Der Schock ist groß, wenn wir aus diesem Paradies vertrieben werden.
Vielleicht läßt sich die Männer-WG am besten anhand ihres spirituellen Mittelpunktes erklären. Es ist der Bierkasten. Oder, richtiger: Die Kasten Bier. Ganz egal, ob aus diesem getrunken wird, oder nicht - es geht immer darum, "einen Kasten Bier im Haus zu haben". Dieser Kasten Bier ist der augenfällige Beweis einer grundehrlichen, geradezu bauarbeiterhaften Bodenständigkeit, die wir uns trotz unserer lahmen Schlipsträger-Jobs bewahrt haben. Ein Mann braucht einen Bierkasten, um einem anderen Mann seine Zuneigung auszudrücken: "Komm doch mal vorbei, wir haben auch `n Kasten Bier im Haus."
Der Kasten dient außerdem als Legitimation aller möglichen Aktivitäten, die ohne ihn ziellos, ja läppisch erscheinen würden: "Dann trommeln wir ein paar Leute zusammen, schnappen uns einen Ball, gehen in den Park, und wir bringen einen Kasten Bier mit." Zum Kasten Bier gehören in der Männer-WG zahlreiche Rituale, etwa das, keinen Flaschenöffner zu haben, um die Flasche wortlos mittels Feuerzeug, Rohrzange, Tischkante oder am Kasten selbst zu öffnen - wobei die letzte Variante sicher die schönste ist, der Kasten Bier als vollkommenes geschlossenes System. Kein Wunder übrigens, daß man Männer, die lange in Männer-WGs gelebt haben, oft an einer kronkorkenförmigen Narbe unter der Fußsohle erkennt.
Mit dem Kasten Bier, dessen Bedeutung gar nicht zu überschätzen ist, hängt ein anderes Männer-WG-typisches Phänomen zusammen. Was den Protestanten ihr Kirchentag, den Ravern ihre Love-Parade, den Telekom-Aktionären ihre Hauptversammlung, das sind den in WGs organisierten Männern die internationalen Fußballturniere EM und WM: ein großes sinnstiftendes Gemeinschaftserlebnis. Allein das Bewußtsein, daß es sich zur selben Zeit Millionen andere genauso mit Erdnußflips und einem Kasten Bier vor dem Fernseher gemütlich gemacht haben, schafft jenes quasi-erotische Zusammengehörigkeitsgefühl, das man sonst nur durch Einnahme von Ecstasy oder die Ausschüttung einer schönen Dividende erreicht.
Fast so wichtig wie der Kasten Bier ist der blaue Müllsack. Er reduziert nicht nur die Gänge zum Container auf einen pro Monat, er garantiert auch, daß der Kontakt zu den Eltern nicht völlig abreißt: Etwa alle sechs bis acht Wochen schleppen WG-Männer ihre Schmutzwäsche in dem von innen feucht beschlagenen blauen Müllsack zu Mama. Denn die Männer-WG hat keine Waschmaschine oder benutzt sie nicht. Das hat nichts mit Faulheit zu tun, ebensowenig wie die diversen Sedimentschichten Schmutzgeschirr. Vielmehr kommt es in Männer-WGs zu einer physikalischen Anomalie von kosmischen Ausmaßen: Das Gesetz, daß Energie nicht verloren gehen kann, wird in jeder Männer-WG tagein, tagaus aufs neue widerlegt. Energie wird hier spurlos abgesaugt, bis selbst der größte Ehrgeizling seine Aktivitäten darauf beschränkt, eine Kuhle in die Fernsehcouch zu sitzen und ab und zu "machen wir morgen" und "bloß keinen Streß" zu nuscheln. Wenn überhaupt, denn nach jahrelangem Zusammenwohnen beschränkt sich die verbale Kommunikation in der Männer-WG zumeist auf verschiedene Intonationen des Koseworts "Alter". "Alter" ohne Betonung bedeutet: "Hallo, wie geht's, wie war dein Tag?" "Alteeer", gedehnt: Ausdruck großer Begeisterung und Anerkennung, etwa wenn ein Mitglied der WG Pizza geholt hat. "Alter!", nachdrücklich: Du stehst im Bild.
Man merkt schon, in der Männer-WG herrschen vorzivilisatorische Zustände. Viele dort praktizierten Verhaltensweisen sind nur als tiefverwurzelter Aberglaube zu erklären: Nie den Klosettdeckel runterklappen, das bringt Unglück! Die hinteren Regionen des Kühlschranks sind geschützter Lebensraum für mutierte Nahrungsmittel und für Menschen tabu!
Comic-Lektüre erleichtert den Stuhlgang! Das heikle Thema Toilettenlektüre hat in diesem Zusammenhang besondere Beweiskraft: Wir Männer wollen es uns überall so gemütlich wie möglich machen. Wir werden von einem Nesttrieb gesteuert, wie er in der Tierwelt kein zweites Mal vorkommt. Wir haben den Schrebergarten, die Eckkneipe und die Business-Class erfunden, damit wir es überall schön heimelig haben: in der "Kolonie kleine Zuflucht", in "Lothi's Präpelstübchen", in der "Executive-Lounge". Und eben in der Männer-WG.
Aus diesem Biotop werden wir jäh herausgerissen, wenn wir zum ersten Mal in unserem Leben mit einer Frau zusammenziehen. Als unsere Männer-WG von der Faust der heterosexuellen Anziehung zerschmettert wurde, ereilte alle meine Freunde dasselbe Schicksal: Frauen, die in das Zusammenleben uns vorher völlig unbekannte Komponenten hereinbrachten. Vor allem kalte, schneidende Vernunft: "Wieso einen ganzen Kasten? Das trinken wir doch nie!" Früher kauften wir Lebensmittel stückweise im Spätkauf der Tankstelle, jetzt bekommen wir Einkaufszettel an die Hand, die in der Reihenfolge der Warenregale im Verbrauchermarkt geordnet sind. Vorbei ist es auch mit der geradezu Biolekschen Harmoniesucht, die wir aus der Männer-WG gewöhnt waren. Zum ersten Mal stellen wir fest, daß man Probleme auch anders lösen kann, als sie vorm Fernseher oder auf dem Klo auszusitzen. Wir lernen, daß es außerhalb der Männer-WG nicht zur Versöhnung reicht, dem anderen ein blutiges Steak zu braten.
Am gravierendsten aber ist das Ende der Gemütlichkeit. In der Männer-WG kamen Kumpels vorbei ("Habt ihr `n Kasten Bier da?"), heute haben wir Gäste. Wir werden plötzlich gezwungen, uns Gedanken zu machen über Tischdecken, Menüabfolgen und Gesprächsstoff, wo früher die Pizza aus dem Karton alle drei Probleme auf einmal löste ("Mann, ist die Pizza heute wieder schmierig." - "Kannste laut sagen." - "MANN; IST DIE PIZZA...", usw.).
Während der Mikrokosmus Männer-WG sich selbst genug ist, geraten wir nun ständig mit der Außenwelt in Berührung: mit Theatern, Museen, Einrichtungshäusern und mit den Müllcontainern hinten auf dem Hof. Erst im Zusammenleben mit einer Frau werden wir langsam zu funktionstüchtigen Mitgliedern der sozialen Gemeinschaft. Aber diese Evolution vom Höhlenbewohner zum Homo lebensgefaehrtiensis ist ein schmerzhafter Prozeß, der uns viele Opfer abverlangt: Zum Beispiel Kurts Hemden-Trick, der einem das Bügeln ersparte: ein ungebügeltes Hemd einen Tag lang unter einem Pullover anziehen, so daß es am nächsten Tag nicht mehr ungebügelt aussieht, sondern so, als sei es gebügelt worden und dann am Körper zerknittert. Nun kann man das Hemd noch zwei Tage ohne Pullover anziehen! Wir haben ihn dafür bewundert, Beate hat ihm nahegelegt, einen Bügelkurs zu belegen. Frank pflegte seinen Sessel so vor den Fernseher zu schieben, daß er den Fuß bequem auf den Fernsehtisch auflegen konnte, um mit der nackten Zehe die Programme zu wechseln und die Lautstärke zu regeln. Eine schöne, körperliche Form von Interaktivität, eine symbiotische Einheit von Mensch und Medium, die langen Fernsehabenden eine geradezu metaphysische Qualität verlieh. Karla hat einfach neue Batterien für die Fernbedienung gekauft, nachdem sie zusammengezogen sind.
Vorbei die Zeiten, da wir uns mit dem heißen Eierwasser einen zeit- und energiesparenden Beuteltee aufgossen. Noch schwerer aber fällt es uns, Nudeln plötzlich ohne Hilfe der Küchendecke zu kochen. In unserer Männer-WG hatten wir nämlich einen genialen Trick entwickelt, auf den man in Christiane Herzogs Kochstudio lange warten kann: Um festzustellen, wann Spaghetti fertig sind, nimmt man ein paar aus dem Topf und schleudert sie an die Decke. Fallen sie wieder herunter, so sind sie noch zu hart. Bleiben sie kleben, sind sie genau richtig.
From: Tassilo Halbritter Subject: Re: Anrede im Brief,eMail etc. Newsgroups: de.etc.sprache.deutsch Date:Sun, 6 Nov 2005 08:00:10 +0100 Message-ID:
> Zählt > > "Sehr geehrter Herr Opatz, > > Herr Müller, Frau Maier und Sie haben am 25. gegen 3 Uhr früh auf dem > Nachhauseweg vom Wirtshaus in Herrn Schulzes Vorgarten gepinkelt und > dabei einen wertvollen Gartenzwerg (mit Geige) zerstört ..." > > als Anrede?
Also das mit dem zerstörten Gartenzwerg glaube ich nicht! Ein im Freien aufgestellter Gartenzwerg muß doch nässefest sein und von Bier und ähnlichem wird der Urin doch nicht so aggressiv, daß ein Polyester-Gartenzwerg samt Glasfaser-Verstärkung zerstört würde. Oder meintest Du, der Blasendruck sei bereits über 6 bar gewesen und somit der Strahl materialabtragend?